Kind springt in einen Swimming Pool
10.
Februar

Ob morgens vor der Arbeit oder nach einem anstrengenden Tag – ein Sprung ins kühle Nass sorgt für Erholung. Gut, wenn das Schwimmbecken gleich vor der eigenen Haustür wartet.

Rund 1,4 Millionen private Schwimmbecken gab es im vergangenen Jahr in Deutschland, hat der Bundesverband Schwimmbad & Wellness ermittelt. Seit Jahren bereits beobachten die Schwimmbadbauer eine steigende Nachfrage. Zuletzt hat die Corona-Pandemie den Trend zum eigenen Pool gar noch befeuert, waren doch Schwimm- und Freibäder in vielen Regionen geschlossen oder nur eingeschränkt nutzbar.

Den eigenen Wünschen kaum Grenzen gesetzt

Aufwand und Kosten für den Bau der eigenen Schwimmoase variieren je nach Poolart, -größe und individueller Ausgestaltung stark. Einfache Aufstellpools lassen sich mit ein wenig handwerklichem Geschick innerhalb weniger Stunden auf- und wieder abbauen. Die Frame- oder Rahmenpools werden ebenerdig aufgestellt, Erdarbeiten fallen nicht an. Vom Rasen ist nach der Badesaison allerdings auch nichts mehr übrig. Die Konstruktion besteht aus einer Holz- oder Stahlwand, die mit Folie ausgekleidet wird.

Vorgefertigte Schwimmbecken aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) werden in einem Stück in den Boden eingelassen. Zuvor müssen die Grube für den Gartenpool ausgehoben und die Bodenplatte gegossen werden. Die Oberfläche der GFK-Becken ist glatt und fugenlos, so lässt sie sich gut reinigen. Der große Nachteil: Eigene Wünsche für Form und Größe lassen sich kaum berücksichtigen. Individuell angefertigt werden dagegen Schwimmbecken aus Edelstahl. Dank des eleganten und schlichten Werkstoffs wirkt das Wasser besonders klar und sauber. Edelstahl lässt sich zudem sehr gut reinigen, ist robust und gegenüber Hitze und Frost unempfindlich. Individuelle Poolformen lassen sich auch mit Styroporsteinen erzielen. Die großen Styroporblöcke werden je nach Wunsch zugeschnitten und einfach ineinandergesteckt. Aufwendig sind jedoch die Betonarbeiten: Zunächst wird die Bodenplatte gegossen, in einem zweiten Schritt werden die Blöcke verfüllt.

Deutlich edler sind Pools mit Mosaik-Oberfläche. Die kleinen Glaselemente sorgen dank der Lichtbrechungen des Wassers für herrliche optische Effekte. Ein Mosaik im eigenen Pool händisch anzubringen, ist aber aufwendig und teuer. Günstiger sind Pools, bei denen die Mosaik-Elemente aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) bereits im Werk angebracht werden. Als Königsklasse gelten Infinity-Pools, bei denen die Wasseroberfläche optisch mit der Umrandung abschließt, sodass sie sich ins Grenzenlose zu erstrecken scheint. Infinity-Pools werden individuell geplant und gestaltet – und auch der Hintergrund, idealerweise eine schön angelegte, großzügige Gartenlandschaft, wird in die Planung einbezogen.

Auf das Zubehör kommt es an

Mit dem reinen Pool ist es meist nicht getan; Zubehör und Extras steigern den Badespaß immens. So massieren angenehm vor sich hinplätschernde Wasserfälle den Rücken. Eine Gegenstromanlage ermöglicht auch in kleinen Becken ausdauerndes Schwimmen. Und die Unterwasserbeleuchtung sorgt nach Einbruch der Dunkelheit für eine ganz besondere Atmosphäre. Auch ein wind- und sichtgeschütztes Sonnendeck mit Platz für Liegestühle und Grill sollte nicht fehlen.

Tipp

Kosten im Blick

Mit den Kosten für Bau und Anschaffung des Pools ist es meist nicht getan; hinzu kommen Kosten für Unterhalt und Reinigung. Filteranlage und Heizung brauchen Strom – je größer der Pool, desto höher der Verbrauch. Wird der Pool bei Nichtgebrauch abgedeckt, verringern sich nicht nur die Heizkosten, sondern auch die Reinigung, da weniger Schmutz eingetragen wird.

Vorm Bau die nötigen Genehmigungen einholen

Die rechtlichen Fragen und Genehmigungsanforderungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Grundsätzlich gilt: Schwimmbecken mit einem Volumen von bis zu 100 Kubikmetern brauchen in der Regel keine Baugenehmigung – zumindest, wenn sie in einem Siedlungsgebiet liegen, als Nebenanlage nicht fest mit dem Haus verbunden und im Bebauungsplan nicht ausdrücklich ausgeschlossen sind. Baurechtliche Vorschriften sind aber trotzdem einzuhalten. So müssen zum Beispiel in der Regel drei Meter Abstand zur Grundstücksgrenze eingehalten werden.

Soll das Schwimmbecken dagegen fest überdacht oder gar mit Wänden versehen werden, handelt es sich um ein Gebäude, das genehmigungspflichtig sein kann. Auch wenn der Pool an das bestehende Haus angebaut wird, ist er genehmigungspflichtig. Klarheit über die im eigenen Ort geltenden Regelungen schafft eine Anfrage beim Bauamt.

Sicherheit geht vor

Der Pool im eigenen Garten ist nicht nur ein Wellnessort, sondern auch eine Gefahrenquelle für Kinder und Tiere. Damit die nicht ins Wasser fallen, muss der Pool jederzeit gesichert sein. Abhilfe schaffen eine Abdeckung, ein Poolalarmsystem oder eine Umzäunung.

Katharina Lehmann
Freie Journalistin

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