26.
August

Öle & Lacke für den Holzboden

Gretchenfrage Holzschutz

Früher oder später muss jeder Holzfußboden einmal aufgearbeitet werden. Dann heißt es abschleifen und einen neuen Holzschutz auftragen. Doch welche Variante ist die beste? Lackieren, Einölen oder vielleicht doch ein Wachsauftrag? Alle Optionen haben Vor- und Nachteile. In Sachen Wohngesundheit können Öl und Wachs als natürliche Produkte punkten.

Im Lauf der Jahre oder Jahrzehnte entstehen Kratzer, Dellen, Licht- oder Feuchtigkeitsschäden. Holzböden können in der Regel (auch mehrmals) abgeschliffen werden. Liegen sie dann abgeschliffen zu Füßen, muss die Oberfläche behandelt werden, um wieder möglichst lange der Beanspruchung zu trotzen.

Lacke für stark beanspruchte Böden
Lacke sind an sich erst einmal am widerstandsfähigsten. Beim Lackieren wird die Oberfläche vollständig versiegelt und weist damit eine hohe Strapazierfähigkeit und Beständigkeit auf. Dank seiner widerstandsfähigen Beschaffenheit muss der Lack im Gegensatz zur Ölschicht nicht in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden, weshalb er entsprechend als besonders pflegeleicht gilt.

Der Lack verliert allerdings seine Schutzschicht, sobald etwas tiefere Kratzer in das Holz kommen. Dringt dann Feuchtigkeit ein, kann diese unter die Oberfläche ziehen, dunkle oder fleckige Stellen oder ein Aufquellen verursachen. Ein weiterer Nachteil von Lack ist, dass er sich schwer partiell aufbessern lässt. Da die Versiegelung eine einheitliche Fläche bildet, muss sie im Falle von Beschädigungen komplett entfernt und anschließend neu aufgebracht werden. Zudem überlagert Lack die natürliche Oberfläche des Holzes, wodurch die authentische Wirkung des Materials nicht mehr in vollen Zügen zur Geltung kommt.

Öl erhält die Natürlichkeit
Das Ölen gilt gleich nach dem Lackieren als die meistverbreitete Oberflächenbehandlung von Dielenböden. Öle sind nicht so hart wie Lacke, sie ziehen aber tiefer in das Holz ein und schützen es somit auch dort. Außerdem betonen sie die natürliche Holzmaserung; die Haptik ist weicher und angenehmer. Da das Öl die Poren nicht verschließt, bleiben die natürlichen Strukturen optisch erhalten und vor allem spürbar. Schließlich bleibt das geölte Holz atmungsaktiv, was zu einem angenehmen Raumklima beiträgt. Im Gegensatz zum Lackieren können kleine Kratzer oder Beschädigungen lokal ausgebessert werden.

Nichtsdestotrotz erfordern geölte Flächen etwas mehr Pflege und sollten im Idealfall in regelmäßigen Abständen behandelt werden, damit der Schutz des Holzbodens gegenüber Verschmutzungen und Feuchtigkeit erhalten bleibt.

Hartwachs-Öl: das Beste aus zwei Welten
Eine weitere Option ist Hartwachs-Öl, das zwei Vorteile verbindet: Es zieht einerseits ins Innere des Holzes und schützt es dort. Das Wachs liegt andererseits obenauf und bildet dort eine Schutzschicht. Wachse sind wie auch die Öle ein natürliches Produkt, das durch allerlei Zusätze für die Oberflächenbehandlung von Holzböden brauchbar gemacht wird. Eine gewachste Oberfläche bleibt gleichermaßen wie ein geölter Belag atmungsaktiv.

Am Ende gibt es also keinen endgültigen Sieger – es bleibt die Qual der Wahl. Ausschlaggebend für die Behandlung des Holzbodens sind somit die persönlichen Bedürfnisse und Präferenzen.

Anna Katharina Fricke, Referentin Presse und Kommunikation Haus & Grund Deutschland

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